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Bundesrat goes Instagram: Gehören Politiker auf Social Media?

Am Montag, 10. Oktober geht der Bundesrat auf Instagram, mit einem offiziellen Channel. Macht das Sinn? Kann man so neue, jüngere Zielgruppen erreichen? Und gehören Polikter überhaupt auf Social Media? Einige Fragen und Antworten zum Thema.

Wie holt man sich als «Normalo» am besten schnell viele Follower?

Schnell geht es für durchschnittliche User nur ganz selten, z.B. wenn man mit einem Post viral geht. Ansonsten hilft es, sich eine Nische zu suchen, in der man sich wohl fühlt (z.B. Lifestyle, Beauty, Sport, Animes etc.). Dann ist es wichtig, mit anderen Usern zu interagieren, in dem man Gleichgesinnte sucht, Kommentare mit Mehrwert hinterlässt und sich so ein Netzwerk aufbaut. Auch wichtig auf Intstagram, eine konsequente Hashtag-Strategie verfolgen.

Wie könnte das der Bundesrat machen?

Der Bundesrat muss auf jeden Fall authentisch wirken und auf keinen Fall versuchen, auf Instagram so rüberzukommen wie z.B. auf einer Pressekonferenz oder in einem Fernsehinterview.

Politiker müssen zuerst einmal die Social Media Plattformen verstehen, auf denen sie sich bewegen und dann auch die Sprache der entsprechenden Nutzergruppe sprechen.

Dann sollten sie die Themen direkt ansprechen, die das Volk auch tatsächlich bewegt. Im Fall von Instagram ist das – im Vergleich zu Facebook oder sogar Print, Radio oder linearem Fernsehen – eher ein jüngers Publikum. Welche Themen bewegt jüngere Menschen? Was für Botschaften sollte der Bundesrat sinnvollerweise an dieses Publikum richten und vorallem welche konkreten Lösungen kann der Bundesrat anbieten?

Was ist wichtig, wenn man auf Social Media erfolgreich sein möchte?

Ganz allgemein sollte man darauf achten, den User:innen einen Mehrwert zu bieten – auch wenn das nur bedeutet, dass man sich als User:in gut unterhalten fühlt. Es gibt es paar Dinge, die auf Social Media immer gut funktionieren, wenn es denn auch gut gemacht ist.

Was sind Posts, die gut funktionieren?

Im Grunde genoommen sind das Reels, Stories und – wenn man andere soziale Netzwerke via TikTok, Snapchat oder YouTube mit einbezieht – Videos im Allgemeinen.

Andere Formate, die gut funkionieren sind z.B. Memes, Fragen-und-Antworten, Tutorials, Comedy, Gaming, Vlogs und Produkttests. Für den Bundesrat würden sich einige dieser Formate durchaus auch für politische Themen eignen. Ein selsbstironisches Meme von Ueli Maurer, FAQs zu einer nationalen Abstimmung oder ein Händewaschen-Tutorial während der Corona-Pandemie hätten durchaus Platz auf Instagram & Co. Und warum nicht eine Kooperation mit populären Creators/Infuencern eingehen. Diese können helfen, wichtige Botschaften an die jüngeren Volksgruppen zu transportieren.

Was sind No-Go-Posts? Also Posts, die eher abschrecken oder langweilen.

Ein aktuelles abschreckendes Beispiel hat sich neulich im italienischen Wahlkampf auf TikTok ereignet. Der 86-jährige Politiker Silvio Berlusconi ging auf Stimmenfang bei den Jungen. Dazu hatte er sich einen TikTok-Account einrichten lassen und stellte sich, hinter einem grossen Schreibtisch sitzend, dem Publikum mit folgenden Worten vor: “Hi, Leute! Da bin ich!”

@silvio.berlusconi

Ciao ragazzi, eccomi qua. Vi do il benvenuto sul mio canale ufficiale #Tiktok per parlare dei temi che più stanno a cuore a Forza Italia e al sottoscritto e che vi riguardano da vicino: parleremo e discuteremo del vostro #futuro Vi racconterò di come vogliamo rendere l‘#Italia un Paese che possa darvi nuove opportunità e la possibilità di realizzare i vostri sogni. Ci rivediamo presto su TikTok ! #silvioberlusconi #berlusconi #elezioni #forzaitalia🇮🇹💪❤️ #politica #giovani

♬ suono originale – Silvio Berlusconi

Diese Art von TikToks würden Jugendliche als cringe bezeichnen: total peinlich und überhaupt nicht ins TikTok-Format passend. Eine italienische Influencerin brachte die Auftritte von italienischen Politiker:innen auf den Punkt. Sie würden eine „una brutta figura“ machen, einen mieserablen Eindruck.

Wie oft sollte man posten?

Mindestens ein bis zwei Mal pro Wuche sollte man schon posten, sonst wird man auf Social Media nicht wahrgenommen. Zuviel ist auch nicht gut, sonst geht man den User:innen irgendwann einmal auf die Nerven. Es gibt über die Postfrequenz auf Social Media verschiedene Philosophien. Ich persönlich finde einen Post pro Tag okay. Noch wichtiger als die Häufigkeit ist allerdings die Relevanz des geposteten Contents.

Stories, Posts oder Reels?

Das Format Video dominiert aktuell auf jede Fall, egal öb in Stories oder als Reels. Doch auch Foto-Posts können erfolgreich sein, man denke beispielsweise an Memes. Wenn der Content gut isch, denn spielt das Format eher eine sekundäre Rolle.

Oder anders ausgedrückt, wenn der Content schlecht ist, dann kann auch ein Insta-Reel oder ein Tiktok nicht viel (Gutes) ausrichten.

Politik und Instagram, passt das überhaupt zusammen?

Auf den ersten Blick viellicht nicht. Wenn es Politiker:innen nur drum geht, die selbe Botschafte wie im Fernsehen unverändert über neue Kanäle zu verbreiten, denn hatt das keine Chance.

Wichtig ist es, die jeweiligen Eigeschaften der verschieden Plattforme zu verstehen, zu berücksichtigen und auf Augenhöhe mit den User:innen zu kommunizieren. Und nochmal: immer einen Mehrwert liefern!

Wie holt man die jungen Leute mit ins Boot?

Indem man sie dort abholt, wo ihnen der Schuh drückt und indem man sie ernst nimmt. Von oben herunter geht nicht. Unnatürliches Auftreten (wie bei Berslusconi) funktioniert auch nicht. Die Jungen haben einen „Bullshit“-Detektor und durchschauen das sofort.

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Von Hülya Topçu

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